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Das Ende der Pandemie! Bümei im November 2020 voller Erfolg

Endlich! Die Pandemie ist zu Ende. Lange schon hat nicht nur der CVJM Sarstedt auf diesen Tag gewartet. Und dann fällt dieser der Tag auch noch auf ein bestimmtes Datum.

 

Schon seit Monaten bewegt sich die R-Zahl im Bereich von unter 0,1 Prozent. Und so wurde Anfang November in Aussicht gestellt, dass die Pandemie am 21.11 endet, sofern sich an der Lage nichts ändert. Und das ist der Tag der Büchermeile!

 

Vorsorglich wurden Genehmigungen eingeholt, Plakate durften unter Vorbehalt wieder aufgehängt werden und der CVJM Sarstedt machte sich händereibend an die geliebte Aufgabe der Vorbereitung der Büchermeile.

 

Am Donnerstag wurde wie gewohnt das Gemeindehaus vorbereitet, am Freitag kamen die CVJMer und brachten die Bücher. Immer noch mit Maske, keine Begrüßungen. Obwohl hier und da doch der Ellenbogencheck zutage kam, aber das machte nichts. Dominik grinste mit den Augen (wenn man das so sagen kann), als er die Kisten mit den Büchern wie gewohnt vom Anhänger lud. Mehr konnte wie bei den anderen Helfern nicht aus dem Gesicht abgelesen  werden – noch nicht. Die vielen halben Gesichter unter den Masken taten es gleich: Immer noch war Abstand per Gesetz geboten, obwohl die Pandemie schon am Freitag soziologisch und gefühlt vorbei war. Doch noch hieß es warten – und hoffen.

 

Am Samstagmorgen schließlich wurde es offiziell im Radio verkündet: Die Pandemie ist zu Ende! Freudestrahlend machte sich Gero mit dem Schlüssel auf den Weg zum Gemeindehaus, schon eine Stunde früher als normalerweise. Er wollte in Ruhe Kaffee für die Helfer kochen. Doch als er ankam waren schon viele CVJMer vor Ort  - und es gab kein Halten mehr: Lachend wurde sich umarmt, Bussi hier, Bussi da. Als wäre eine Umarmungsrunde nicht genug, musste noch eine zweite her. Und eine dritte. Tränen waren in den Augen zu sehen, als auch die ersten Besucher schon eintrafen und sich von der Stimmung einfingen ließen – oder selbst dazu beitrugen.

 

Viel mehr Helfer als gewohnt  waren gekommen. Zur Feier des Tages wurden die Masken im Gesicht durch Weihnachtsbommelmützen auf dem Kopf ersetzt. Die Kasse und die Küche wurden wie selbstverständlich besetzt, als hätte es nie ein Jahr Pause gegeben. Unser Morgenkreis wurde schon gleich zu Anfang gehalten. Unserem Alters -CVJMer Werner versagte vor Rührung die Stimme bei der Andacht. Das gab es noch nie! So übernahm Stefan, sichtlich bewegt, das Dankgebet. Und endlich wieder singen! Das „Danke, für diesen guten Morgen“ kam aus vollem Halse.  Dann überkreuz die Hände fest einfasst und zusammen „Mit Jesus Christus – Mutig voran!“ fast gebrüllt! Es war so, als würden eingeübte und viel zu lang unterdrückte Fähigkeiten aus den Tiefen der Gene wieder hervorkommen – geradezu lechzend danach, wieder gebraucht  zu werden. Als wäre eine ewig verschlossene Schatzkiste mit einem großen Schild „CVJM“ darauf geöffnet worden. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl!

 

Auch die Gäste kamen zahlreich. Da wir sehr viele Helfer hatten, taten sich einige spontan zum Begrüßungsspalier zusammen: Allen Gästen wurde beim Eintritt die Hand  geschüttelt. Der Laden war um 10.00 Uhr schon so voll wie sonst erst viel später. Ein Gewühle auf nächster Nähe mit dem Nachbarn an unserer Frischware, Menschen die dicht an dicht in den Büchern wühlten, hier und da ein High-Five, Schulterklopfen und der Dinge mehr. Wie lange konnte man  so etwas nicht mehr beobachten. Und wie viel Kilo Bücher haben wir verkauft? Völlig egal, das interessierte niemanden heute.

 

Zum Ende der Meile waren alle etwas erschöpft, aber die Endorphine taumelten noch durch den Körper. So wurde am Abend zur After-Bümei-Party eingeladen. Der alte Gassenhauer „YMCA“ der Village People eröffnete die Fete. Endlich wieder tanzen, wild oder eng umschlungen, völlig egal. In einer Blechtonne wurden unter lauten Jubel von den bereits leicht alkoholisierten CVJMern die mitgebrachten Masken verbrannt – nicht ganz umweltgerecht, aber wer kann es verdenken. Es wurde bis tief in die Nacht gefeiert. Nicht nur die beste Büchermeile aller Zeiten – sondern auch das Ende der Pandemie. Halleluja!

 

Nichts von dem, was ich hier geschrieben habe, ist wahr. Aber man wird ja wohl noch träumen und hoffen dürfen. Die Idee dazu kam mir auf einer langen Autofahrt. Und die Inspiration dazu hieraus: Johannes 16,22. Wer mag, schlage nach.

 

Gero Grübler